Die Sicht Anderer

"Dorle Wolf ist eine Meisterin der subtilen Übergänge. Nicht nur der Farben, nicht nur von Flächigkeit zur Räumlichkeit, sondern auch von emotionalen Nuancen... Ihre Neugier auf maltechnische Experimente – vom Sprühen mit Autolack über das Materialbild bis hin zu ihren räumlich raffinierten 3D-Bildern – bedeutet ihr dabei nur ein Mittel zum Zweck. Ihr geht es darum, Stimmungen, Empfindungen, eine ganz bestimmte geistige Atmosphäre in den Farben ihrer Arbeiten aufklingen und wie eine Melodie im Betrachter schwingen zu lassen... Trotz ihrer Vorliebe für weiche Farbübergänge, für den Schleiertanz der Farbe, ist Dorle Wolf alles andere als eine bloß feinnervige Künstlerin... Sie setzt ihre Farben ähnlich ein wie ein Komponist seine Musik, mit der er den Geist, die Stimmung eines Gedichts nachzeichnet“.
„… Dorle Wolf sucht das Typische im Transitorischen, das Ewige im Zeitlichen. Und sie wählt die Farbe und nicht die Linie und die Form als Medium, das Schwierige zu fassen … Das Vokabular der Musik scheint mir als Einziges die „Kompositionen“ von Dorle Wolf erreichen zu können. Ihre strahlende Instrumentation, ihre Farbklänge und Rhythmen stehen in Verbindung mit Urerlebnissen der Seele."
Dr. Eva-Suzanne Bayer, Kunsthistorikerin (Würzburg)

"Dorle Wolfs von der Natur inspirierte Kompositionen, die Farbe und Licht zu imaginären Räumen verbinden und von atmosphärischer Leichtigkeit bis zu kraftvollen Farbexpressionen reichen, sind immer auch Seelenlandschaften; Seelenlandschaften, die mit ihrem farbmelodischen Vokabular – mit ruhigen oder expressiven Strukturen, lichtdurchflutet oder verschattet, transparent oder geheimnisvoll, innere Welten widerspiegeln."
Liane Thau, M.A., Kunsthistorikerin (Kitzingen)

„Diese Art, Illusion von räumlicher Tiefe zu erzeugen, beruht ... auf der ureigensten Eigenschaft der Farbe selbst ... Ich sehe darin eine Einstellung, die ich als postmodern bezeichnen würde. Hat man in der Moderne das Erzeugen jeglicher Illusion auf der Fläche verdammt und sich ganz auf die "eigentlichen Mittel" der Malerei wie Farbe, Fläche und Linie konzentriert, so wird hier mit einem dieser Mittel ... wieder die Illusion räumlicher Tiefe erzeugt ... keine festgefügte plastische, sondern ein eigentümlich schwebender, virtueller Tiefeneindruck."
Stephanie Huber, Bildhauerin (Würzburg)

„Durch die 3D-Brille betrachtet, werden die Bilder zu transparenten Objekten, zu opaken Bildkästen. Die Farbflächen schieben sich voreinander wie Kulissen. Wechselt der Betrachter den Standpunkt, geraten auch die Bildebenen in Bewegung.“
Dr. Franz Nagel, Kunsthistoriker (Jena)